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30. SSW: Erste Milch

Aktualisiert: 12. Apr.



Schon jetzt in der Schwangerschaft wird dein Körper Milch produzieren. Unter Umständen kann es sogar sein, dass Milch austritt und du schon jetzt Stilleinlagen (Runde Fließeinlagen, die austretende Milch aufsaugen) tragen musst.


Wenn das aber nicht passiert ist das vollkommen in Ordnung. Nicht jede Schwangere erlebt das. Spätestens mit der Geburt und mit dem ersten Anlegen wird die Milchproduktion angeregt und die erste Milch kommt.


 

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Warum Muttermilch?

Muttermilch ist die beste Ernährung für dein Baby. Sie ist den Bedürfnissen deines Kindes perfekt angepasst und verändert sich ständig. Schon allein während des Tages verändert sich die Zusammensetzung. Zum Bespiel ist am Abend in der Muttermilch viel Melanin, das Schlaf-Hormon, vorhanden. Sodass die Kinder nach einer ausgiebigen Stillphase (auch Clusterfeeding genannt) in einen tiefen und langen Schlaf fallen.


200 Stoffe

Es sind über 200 verschiedene Bestandteile und Inhaltsstoffe in Muttermilch nachgewiesen worden. Muttermilch hat die perfekte Zusammensetzung von Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate, sodass der Darm nicht zu sehr belastet wird und das ZNS sowie das Gehirn sich optimal entwickeln können.

Einer der Bestandteile sind spezielle Wachstumshormone für dein Kind. Andere Bestandteile sind Immunglobuline (Antikörper), die wie ein zusätzliches Immunsystem in deinem Kind wirken.



Das Baby

Dein Baby gibt deinem Körper durch das Stillen wichtige Signale, die dein Körper in Milchbestandteile umsetzt, sodass dein Baby geschützt und unterstützt wird. Außerdem wird es durch Stillen gefördert. Alle seine Sinne werden angeregt, die Reflexe werden stimuliert und die Muskulatur, die später für das Sprechen und Kauen notwendig ist, wird trainiert. Das ist für eine korrekte Sprachentwicklung und Zahnstellung notwendig.




Liebe = Oxytocin

Was für das Baby gut ist, ist auch für die Mama gut. Beim Stillen wird ein Hormon ausgeschüttet, das für die Bindung und die Liebesgefühle zuständig ist. Dieses Hormon heißt Oxytocin. Dieser Name wird dir noch sehr oft begegnen, denn er ist für vieles Gutes in unserem Körper zuständig. Auch unter der Geburt wird dem Hormon eine Schlüsselrolle zugeordnet. Dieses Hormon unterstützt die Ausschüttung von Endorphinen (Glückshormone).


Oxytocin und Endorphine im Zusammenspiel lassen uns an einen Menschen binden. Wir empfinden bei dessen Anblick noch mehr Liebe und Freude, das verringert depressive Zustände, beschleunigt Heilungsprozesse und setzt das Schmerzempfinden herab. Die Rückbildung ist schneller, sodass der ursprüngliche körperliche Zustand auch schneller wieder erreicht werden kann. Besonders, wenn man eine Geburt erlebt hatte, die nicht wie gewünscht verlief, kann das Stillen ein Seelentröster sein.




Was braucht es für einen guten Stillstart?

Natürlich braucht es dafür dich und dein Baby und zwar in engstem Kontakt. Das heißt ganz konkret Haut auf Haut. Ab besten nimmst du dein Baby so wie es aus dir herauskommt (wenn wir ehrlich sind bedeutet das nass und klebrig) selbst in deine Arme.


Schließe es in deine Arme, lass es dort zur Ruhe kommen und dort im wahrsten Sinne des Wortes „in dieser Welt ankommen“. Gönn‘ dir den Moment der Ruhe! Die Emotionen werden überwältigend sein, das kann ich dir versprechen!


Gib dein Baby nur für das Nötigste aus deinen Armen. Frage ob Untersuchungen an deinem Kind in deinem Arm gemacht werden können. Vielleicht ist das auch ein Kriterium, nach dem du deinen persönlichen Ort der Geburt aussuchen wirst.


Sobald dein Baby bereit ist zu saugen, wird es sich auf den Weg zu deinen Brüsten machen. Du wirst es daran erkennen, dass es den Kopf hebt und wieder fallen lässt, die Augen öffnet und sich wach umschaut, mit dem Ärmchen und Beinchen rudert und mit den Füßen abstößt. Es robbt sich immer weiter Richtung Brust. Als „Wegweiser“ auf seinem Weg dienen die dunkle Linie auf deinem Bauch und die dunkleren Brustwarzen. Genau für diesen Zweck passiert das Dunkler werden dieser Hautpartien in der Schwangerschaft.


Es wird an seinen Händchen saugen und den Mund öffnen. Das sind die ersten Hungerzeichen, die du beobachten kannst. Nun wird es Zeit, dass du deiner Tochter oder deinem Sohn hilfst. Wenn du dir unsicher bist, dann frage einfach die Hebamme oder jemand anderen in der Nähe nach Hilfe. Gemeinsam oder du allein könnt ihr oder du dein Kind zu deiner Brust legen und ihm dabei helfen gut anzudocken, damit es die erste Milch (Kolostrum) trinken kann.


Lasse dein Baby so lange trinken, wie es möchte. Ist er oder sie fertig wird deine Tochter/dein Sohn einschlafen. Dann ist auch für dich die Zeit gekommen zu ruhen und zu schlafen, denn nach 4 bis 5 Stunden musst du das nächste Mal anlegen.

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